Handmade Kleidung. Warum, weshalb, wieso?
Ist Handmade wirklich besser als die Kleidung von der Stange?
Ich glaube, oft wird Handmade-Kleidung total unterschätzt. Der Gedanke „teurer Preise für ein bisschen Hobbynäherei“ ist da sehr präsent. In einer Welt, in der Fast Fashion dominiert und Kleidung in Massenproduktion entsteht, entdecken aber immer mehr Eltern den Wert von handgenähter Kinderkleidung. Aber was macht Handmade-Kleidung so besonders? Und warum lohnt es sich, statt zur günstigen Massenware lieber zu handmade zu greifen? Die Antwort liegt in der Qualität – vom Stoff bis zur Verarbeitung. Aber Achtung: Qualität ist nicht gleich Qualität und sollte nicht pauschal mit Handmade verknüpft werden. In erster Linie bedeutet Handmade nichts anderes als handgemacht und hat nicht zwangsläufig auch was mit guter Verarbeitung zu tun. Doch sie zeigt sich durch sicht- und fühlbare Merkmale.
Ein paar von diesen möchte ich dir heute näher zeigen und worauf du achten kannst, um bei Handmade Kleidung nicht enttäuscht zu werden.

Hochwertige Stoffe für empfindliche Kinderhaut
Es beginnt beim Rohprodukt. Kinderhaut ist besonders sensibel, Stichwort Neugeborenen-Neurodermitis. Daher spielt die Stoffqualität eine entscheidende Rolle. Ich achte bewusst auf Materialien, die schadstofffrei, langlebig und angenehm zu tragen sind. Alle meine Stoffe sind Baumwollstoffe mit mindestens ÖKO-TEX oder sogar GOTS-Zertifizierung, die strengen ökologischen und sozialen Kriterien unterliegen.
Ich vernähe ausschließlich Baumwoll-Stoffe mit Elastananteil. Mischgewebe (Stoffe mit z. B. Polyesteranteil) vermeide ich, da ich darin einfach keinen Vorteil sehe. Baumwolle ist atmungaktiv, weich und besonders hautfreundlich - perfekt für die zarte Baby- und Kinderhaut. Lediglich bei Softshell-Kleidung ist ein Polyesteranteil sinnvoll, um die wasserundurchlässigen Eigenschaften der Kleidung zu erreichen. Dieser Stoff liegt allerdings auch nicht direkt auf nackter Haut auf.

Reaktivdruckverfahren – Farbbrillanz trifft Hautfreundlichkeit
Ein oft unterschätzter Qualitätsfaktor bei Stoffen ist der Druckprozess. Es gibt viele verschieden Druckarten. Die beiden bekanntesten Druckvarianten sind Pigmentdruck und der Reaktivdruck.
Beim Pigmentdruck wird die Farbe AUF den Stoff aufgebracht. Er liegt also nur oben auf. Das führt manchmal dazu das der Griff der Stoffe manchmal etwas steif wirken Es ist die allerdings günstige Variante Stoffe zu bedrucken, da eine aufwendige Nachbehandlung für die Haltbarkeit der Farbe nicht notwendig ist. Leider verblasst aber dann durch häufiges Waschen der Druck nach und nach und die Muster werden blass. Ein Vorteil den diese Druckart mit sich bringt, dass er umweltschonender ist als der Reaktivdruck.
Ich bevorzuge Stoffe die im sogenannten Reaktivdruckverfahren bedruckt wurden.
Beim Reaktivdruck verbinden sich die Farbstoffe chemisch mit den Fasern – besonders effektiv bei Baumwolle. Die Vorteile ist höchste Waschbeständigkeit der Farben, auch bei kräftigen oder dunklen Mustern nicht. Kein schnelles Verblassen der Farben, da die Tinte in die Fasern eindringt und durch heißes dämpfen, waschen und trocknen fixiert wird. Dieses wiederum verleiht dem Stoff einen angenehme weiche Qualität.
Da dieser Druck aufwändiger, zeit- und kostenintensiver ist als andere Drucktechniken, wird er meist nur bei hochwertigen Stoffen eingesetzt – ein weiterer Beleg für die Qualitätsansprüche im Handmade-Bereich. Nachteil ist der hohe Wasserverbrauch und daher nicht umweltschonende Produktion.
Ich sehe es relativ, denn wenn die Stoffe und somit die Kleidungsstücke nach einiger Zeit nicht mehr schön aussehen, werden sie meist aussortiert und neu gekauft. Somit beginnt hier der Kreislauf früher als beim Reaktivdruck.
Handarbeit statt Fließband
Jeder hat bereits von den Produktionsstätten in verschieden Ländern gehört. Akkordarbeit zu unterirdischen Gehältern und minimale Qualitätskontrolle. Hier liegt der Fokus auf Quantität, nicht auf Haltbarkeit. Handmade-Kleidung wird in liebevoller Einzelfertigung hergestellt. Jedes Stück ist ein Unikat – jedes Schnittteil wird von Hand zugeschnitten, sorgfältig vernäht und oft auf individuelle Wünsche und Körperansprüche abgestimmt. Auch wenn einmal ein Nähfehler passiert wird dieser korrigiert. Qualitätskontrolle.
Das braucht Zeit, Können und ganz viel Herzblut.
Diese Unterschiede sieht und fühlt man: Nähte die da sind wo sie hingehören, Passformen die durchdacht sind und Designs die mit viel Liebe ausgewählt wurden, ergeben ein Kleidungsstück das nicht jeder hat.

Was nicht passt, wird passend gemacht
Auch hier hat die Handmade-Kleidung einen entscheidenden Vorteil. Durch kleine Änderungen kann man die Unikate sehr gut jedem Kind anpassen.
Neben den Stoffen und deren Druck ist auch die Wahl der Schnitte ein wichtiges Merkmal. Manche Schnitte passen auch nur manchen Kindern, manche wachsen mit (Stichwort: Mitwachsbündchen) und manche nicht. Nicht alle Schnitte sind für alle Stoffe ausgelegt.
Bei Schnitten achte ich grundsätzlich darauf, dass sie ausreichend getestet wurden bevor sie in den Verkauf gehen. Dies machen viele große und bekannte Schnittersteller*innen mit ihren Probenäher*innen. Viele meiner Schnitte hab ich auch vorab an meinen drei Kindern getestet und so einen guten Eindruck bekommen, auf was ich beim vernähen achten muss und wie sie in Bezug auf die Größe ausfallen.
Am liebsten mag ich Schnittmuster die Variantenreich sind, von Kapuze und Taschen über Teilungen bis hin Ärmel-Rüschen. So hat man viele Möglichkeiten der Kleidung noch mehr Individualität verleihen.
Wenn Stoff und Schnitt aufeinander treffen
Gute Stoff und getesteter Schnitt allein ergeben aber noch kein perfektes Kleidungsstück.
Eine gute Verarbeitung ist hierfür essentiell. Für eine qualitativ gute Verarbeitung braucht man auch gute Nähmaschinen, hochwertige Garne und Nähnadeln. Im besten Fall sollte man die Maschinen auch gut bedienen können, damit die Nähte dem Stoff entsprechend gut sitzen und halten. Aber auch um wiederkehrende Nähfehler und somit Arbeitszeit zum Auftrennen zu vermeiden. Gerade bei Over- und Coverlockmaschinen kommt es auf die korrekte Einstellung der Maschine an, die auf jede Stoffart angepasst werden muss. Bestimmte Stoffe benötigen auch eine bestimmte Verarbeitung. Musselin sollte zusätzlich zu Overlocknaht mit einem Geradstich versehen werden, Softshell benötigt spezielle Microtex-Nadeln und bei Jersey muss die Naht zwingend dehnbar sein, da sie sonst reißt.
Für mich sind aber auch Steppnähte, Nackenversäuberung und Knopflochverstärkung wichtig. Kleinigkeiten die oftmals als überflüssig oder als sogenannten „Streberstreifen“ abgetan werden. Der Kleidung verleiht es aber ein hochwertiges Aussehen und trägt auch zu Langlebigkeit bei. Es ist aber auch ein Merkmal, dass die Kleidungsstücke nicht „eben mal schnell“ zusammen genäht werden, sondern die Näher*innen viel Zeit und Geduld für die Verarbeitung aufbringt um hervorragende Qualität bieten zu können.

Handmade Kinderkleidung ist mehr als nur ein Trend
Sie steht für echte Handwerkskunst, hohe Materialqualität und faire Produktionsbedingungen. Dank Verfahren wie dem Reaktivdruck sind Farben langlebig und hautfreundlich – und durch die sorgfältige Auswahl der Stoffe, Know-how bei der Verarbeitung entsteht Kleidung, die Kinder (& viele weiter (Geschwister-)kinder) gerne tragen und Eltern mit gutem Gewissen kaufen können.
Natürlich kostet handmade mehr – doch sie bietet auch deutlich mehr: Langlebigkeit, Einzigartigkeit, echte Qualität & vorallem LIEBE.

Überzeug dich selbst von meiner handmade-Qualität. Alle Neukunden können mit dem Code IAMNEW auf ihre erste Bestellung im Shop 10% sparen. Ich freu mich auf dich.
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Foto's: veri's vision // Verena Straßburger & Stefanie Köber
Beitrag wurde unteranderem KI unterstützt generiert.
